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Neues Leben im Garten: Sonne, Sand und Blumen mit Auszeichnung

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„Beefugium“
Anne Hering, Dr. Martin Hering
Telefon:01 51/57 31 67 98
E-Mail:beefugium@t-online.de
Website:www.beefugium.de
Foto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, WandlitzFoto von Anne Hering und Dr. Martin Hering, „Beefugium“, Wandlitz

Wilde Wiese für Wildbienen

Stand: Mai 2024

Der Spruch „Weniger ist mehr“ könnte in Wandlitz die Inspirationsquelle für ein ungewöhnliches Projekt gewesen sein, das sich mittlerweile über viele Auszeichnungen freuen kann.

Anne Hering und Dr. Martin Hering haben ihren Garten in ein Paradies für Insekten verwandelt. Ein besonderes Anliegen ist ihnen die Wildbiene.
„Seit 2021 wohnen wir in unserem neuen Haus in Wandlitz mitten im ‚Naturpark Barnim‘. 2022 stand die Neugestaltung des Außengeländes an. Dabei lag unser Fokus darauf, einen Naturgarten anzulegen. Das bedeutet eine Wiese mit wilden Blumen, die als Pollenspender für Insekten dienen sollen“, berichtet Anne Hering von den Anfängen. Dazu wurden viele Fachzeitungen gelesen, es kam eine Landschaftsplanerin vorbei, die ein Konzept vorlegte. Zudem bauten sie Kontakte zum „NABU“ sowie zum „Barnim Panorama“ auf und erhielten bei Fragen hilfreiche Unterstützung.

Start 2022
Im Frühjahr 2022 war es dann so weit. Die ersten Vorbereitungen gingen los. „Für die Anlage der Grünfläche haben wir die Grasnarbe und den Mutterboden vollständig abgetragen. Anschließend wurde der Bereich mit sehr magerem Sand aufgefüllt“, erläutert Dr. Martin Hering das außergewöhnliche Projekt, und ergänzt weiter: „Wichtig war, dass der Boden die Voraussetzung hat, dass hier ausschließlich Wildblumen wachsen können, die viele Insekten anziehen. Diese benötigen als weitere Anforderung einen sehr sonnigen Standort.“
Auf einer Fläche von 1 100 Quadratmetern begann die Aussaat von 50 dafür typischen Pflanzen wie Natternkopf, Gemeine Grasnelke, Margerite, Acker-Witwenblume oder Klatschmohn.

Neue Futterkammer
Das Frühjahr 2023 brach an und man konnte die zarten Pflänzchen sprießen sehen. Es begann eine spannende Zeit. Die ersten Insekten entdeckten ihre neue „Futterkammer“. So fanden unter anderem die Kreiselwespe, die Blauflügelige Ödlandschrecke, der Schwalbenschwanz, der Dünen-Sandlaufkäfer oder der Ameisenlöwe hier die richtige Nahrung. „Dazu muss man wissen, das jedes Insekt ganz bestimmte Pflanzen benötigt“, ergänzt Anne Hering.
„Besonders angetan haben es uns die Wildbienen. Hier haben wir eine ungewöhnliche Beobachtung gemacht: Diese nutzen den weichen Boden als Nistplatz. Sie bohren tiefe Gänge in den Sand, die bis zu einem Meter sein können, und legen dort ihre Eier ab. Mittlerweile sind es Hunderte dieser Ablagen“, erzählt Dr. Martin Hering mit leuchtenden Augen von der Faszination dieser kleinen Tiere. Bereits im ersten Jahr wurden im Garten unter anderem die Natternkopf-Mauerbiene und die Knautien-Sandbiene entdeckt. Letztere zählt zu den gefährdeten Arten. Als weitere Nisthilfe entstanden ein Hügel aus verdichtetem Sand, ein Totholzhaufen sowie mehrere Kästen für die Brutablage verschiedener Insekten, so auch für Hummeln und Florfliegen. Im September 2023 konnte eine Kolonie von Efeu-Seidenbienen entdeckt werden, die auf der Fläche an die 30 Nester angelegt hatte.

Schmetterlinge zählen
Eine weitere Bereicherung sind die vielen bunten Schmetterlinge. Dazu hat sich die Wandlitzer Familie dem „Tagfalter-Monitoring“ angeschlossen. Die von einem Leipziger Institut 2005 ausgerufene Aktion lädt Freiwillige dazu ein, in der warmen Jahreszeit einmal in der Woche auf dem eigenen Grundstück eine festgelegte Strecke abzulaufen und alle tagaktiven Schmetterlinge zu zählen und anschließend zu melden.
„Dieses wöchentliche Ritual ist bei uns fest eingeplant und immer wieder interessant. Wundervolle Exemplare von Feuerfalter, Schwalbenschwanz oder dem Bläuling waren bis jetzt dabei. Insgesamt kamen wir pro Zählung auf 12 bis 15 Falter“, freut sich Anne Hering über den bereichernden Erfolg.

Fuchs und Elster
Die bunte Blütenvielfalt scheint wohl nicht nur Wirkung auf Insekten zu haben. So kann man regelmäßig die Krähen an der Wassertränke beobachten. „Diese holen von irgendwo Brot her, weichen es bei uns im Wasser ein und bringen es ins Nest zu ihrem Nachwuchs“, berichten die beiden Naturliebhaber. Ebenso fühlen sich Elstern, Grünspechte, Buntspechte sowie drei Füchse hier sehr wohl.

2024 im Fokus
Für dieses Jahr stehen noch kleinere Erweiterungen an. Bereits angelegt ist ein Weg aus Kies. Dieser wird rund ums Haus erweitert.
Ein nächstes Projekt wird die Anlage eines Eidechsenbaus sein, der hier mit Sonne, Sand und Wildblumen ideale Bedingungen vorfindet.

Ausgezeichnete Natur
Dieses große Engagement für mehr Artenreichtum hat sich schnell herumgesprochen und wurde entsprechend ausgezeichnet. So besuchte im letzten Sommer Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel das „Beefugium“, und war begeistert. Zudem erhielt die Anlage eine Gold-Prämierung durch „Tausende Gärten – Tausende Arten“ und war 2023 Gewinner bei „Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb“. Eine weitere Ehrung gab es durch „Natur im Garten Brandenburg“, wovon nun eine niedliche Tafel den Gartenzaun ziert.
Damit beflügelt dieses ungewöhnliche Gartenparadies weit über Wandlitz hinaus!

Erstellt: 2024