Gutes Auge auf die Promis der Welt: Jüngster Auslandskorrespondent
Buchautor und Journalist | |
Alexander Oetker | |
Website: | www.alexanderoetker.de |
Reporter mit Bestsellern
Stand: Mai 2022
Was haben Wandlitz und Frankreich gemeinsam? „Es wird nur geredet, wenn es wichtig ist.“
Diese Aussage kommt gerade von einem Mann, bei dem es oft um viele Worte geht.
Alexander Oetker ist Journalist und Bestsellerautor.
Der heute gerade mal 40-Jährige hat eine Karriere hingelegt, die einzigartig ist.
Der gebürtige Berliner zog mit 13 Jahren mit seinen Eltern nach Schönwalde. Er besuchte das Gymnasium in Wandlitz und engagierte sich bei der Schülerzeitung. Er fand so viel Gefallen daran, dass er Journalist werden wollte. Nach dem Gymnasium, mit 18 Jahren, ging es für ihn direkt in die Redaktion der „Berliner Zeitung“ und von da zu RTL. Dort sammelte er mehrere Jahre Erfahrung. Eines Tages kam „der“ Anruf, der sein Leben veränderte. Chefmoderator Peter Kloeppel fragte ihn an, ob er als Korrespondent für RTL in Frankreich aktiv sein möchte. Alexander Oetker sagte sofort zu und machte sich auf. Frankreich war ihm kein Neuland. Seine Mutter hatte dazu eine besondere Affinität.
„Es spielte bei uns zu Hause immer eine große Rolle. Als die Mauer fiel, setzten wir uns ein Jahr später in unseren Trabi und bereisten das Land“,
erinnert er sich an die abenteuerliche Fahrt. Weiter ergänzt er: „Wir wurden dort mit unserer Rennpappe überaus lieb aufgenommen. Entgegenkommende Autos hupten, die Fahrer winkten.“
Auslandskorrespondent
Mit gerade mal 26 Jahren, ab 2008, arbeitete er in Paris. Das brachte ihm den Titel „jüngster Frankreich-Korrespondent im deutschen Fernsehen“ ein.
Ab 2012 berichtete er als politischer Reporter im Hauptstadtstudio für RTL und n-tv. Dabei hatte er natürlich viele Prominente vor der Kamera.
„Der Anfang war etwas schwierig. Mit meinem Schulfranzösisch kam ich nicht weit. Auf dem Gymnasium wird viel Wert auf Grammatik gelegt. Das hilft aber in der
Alltags-Praxis wenig. Heute kann ich Französisch fast akzentfrei“, erzählt Alexander Oetker weiter. Er ist zudem firm in Englisch, Italienisch und Griechisch und kann ein
wenig Polnisch.
Spiegel-Bestseller-Liste
Der Wandlitzer „verliebte“ sich in die Landschaft, in die Menschen und die einzigartige kulinarische Vielfalt. Das wollte er gerne literarisch verarbeiten. So entstand sein erster Krimi „Retour“. „Mein Anspruch war es, für Leute zu schreiben, die keine Krimis mögen. Ich wollte in meiner Geschichte eine Figur schaffen, die gern isst, trinkt, die Frauen und das Leben liebt.“ So entstand Kommissar Luc Verlain. Mittlerweile ist der „Bulle“ überaus erfolgreich. „Diese Krimis stehen jedes Jahr wochenlang auf der Spiegel-Bestseller-Liste“, strahlt er. Man kann also auf die neue Folge gespannt sein, die im Herbst 2022 erscheint. Neben dieser beliebten Reihe gibt es von ihm weitere Bücher. Dazu gehören Krimis und Liebesromane, die in der französischen Hauptstadt Paris spielen.
Auf den Geschmack gekommen
Alexander Oetker ist ein Mann mit viel Geschmack. So ist es naheliegend, dass er zusätzlich für die Zeitschrift „Feinschmecker“ als Restaurantkritiker in ganz Frankreich unterwegs ist. „Das ist manchmal überaus harte Arbeit, wenn man am Tag zwei bis drei
Restaurants besucht und
die unterschiedlichsten Geschmäcker auf der Zunge hat. Am Abend wünscht man sich dann mitunter einfach nur
eine Currywurst“, gibt er Einblick.
Diese kulinarischen Erfahrungen hat er in seinem weiteren Buch „Chez Luc“ zusammengefasst, das ebenfalls 2022 erscheint. Darin präsentieren 25 Köche aus Frankreich, darunter Sterneköche, ihre Lieblingsrezepte. „Einer der besten Food-Fotografen, Markus Bassler, hat die Aufnahmen dazu erstellt. Hier blicken wir außerdem hinter die Kulissen der Produzenten und erfahren, wie hart die Arbeit ist, die Bauern, Züchter oder Fischer täglich machen“, lädt Alexander Oetker ein, ihm auf seiner kulinarischen Reise durch Frankreich zu folgen.
Eigene Recherche
Übrigens spielen bei Alexander Oetker Austern immer wieder eine große Rolle.
„In meinen Büchern versuche ich, nur über Sachen zu schreiben, die ich selbst kenne oder erlebt habe. So war es für mich ganz selbstverständlich, dass ich für meine Luc Verlain-Reihe, wo es immer wieder um das Thema Austernfischer geht, selbst einige Tage mit dabei war, um die harte Arbeit am eigenen Leib zu spüren“, nennt Oetker
seinen Denkansatz, der
immer mehr umfasst, als nur den reinen Krimi.
Wandlitz und Promis
Mittlerweile wohnt er mit seiner Frau Jasmin Oetker und den zwei Kindern in Basdorf. Er pendelt von hier aus regelmäßig nach Frankreich. Dort steht er für RTL und n-tv
zwischen Lille und Nizza, zwischen Strasbourg und Bordeaux, für aktuelle Berichterstattung vor der Kamera. Seine Gesprächspartner kommen aus dem Umfeld von Politik und Gesellschaft.
Stars im Blick
„Ich hatte in ihrer aktiven
Politikzeit viel mit Angela Merkel zu tun. Sie ist eine Frau mit Humor, die vor der Kamera manchmal steif wirkte, aber in Hintergrundgesprächen ganz anders war. Typisch brandenburgisch eben. Ebenfalls sehr sympathisch war Brad Pitt. Ein Mann auf Augenhöhe. Wo bei mir der Funken der Sympathie nicht überspringen konnte, war bei Jean Reno. Bis dahin habe ich seine Filme gemocht. Ich war richtig Fan. Leider zeigte er sich bei mir von einer anderen, wenig zugänglichen Seite, wie eine verwöhnte Diva.“
Andere Flüchtlinge
Alexander Oetker beobachtet die Welt, die vielfach im Umbruch ist. Dabei liebt er selbst die Harmonie und schätzt die Idylle seines
Zuhauses. Hier, in Basdorf, inspiriert ihn sein Garten. Viel Platz zum Schreiben braucht er nicht. Ein Tisch und ein Stuhl reichen ihm. Und so entstehen immer wieder andere Ideen.
Ganz neu wird es 2023
eine Berlin-Brandenburg-Geschichte geben. Thi Lin Hguyen ist eine Freundin von ihm. Gemeinsam mit der
Vietnamesin entsteht eine Krimireihe, die vor allem ihre Landsleute, die vor der Wende bei uns angekommen sind, ins Visier rückt.
„Das waren ja vor langen Jahren ebenfalls Flüchtlinge, die sich aber so nahtlos integriert
haben, dass sie heute gar nicht ins Blickfeld fallen“, erklärt er seinen Ansatz.
Mit seiner weltoffenen Einstellung werden wir wohl noch einige spannende Geschichten aus vielen Teilen der Welt von dem Ausnahme-Journalisten aus Wandlitz
lesen, sehen und hören!