„Kinderstar“ auf dem Weg zum Erfolgs-Musiker: Bester von Deutschland startete als Knirps mit fünf Jahren
Kontrabassist | |
Leonard Stanoschefsky | |
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Wunderkind am Kontrabass
Stand: Mai 2021
Was macht man, wenn das Wunschinstrument viel größer ist als derjenige, der es spielen will? Fast wäre an diesem Problem der Start eines musikalischen Wunderkinds gescheitert!
„Wir hatten leihweise ein Kindercello zuhause, das unseren damals fünfjährigen Sohn in den Bann zog. Doch war er damit nicht völlig zufrieden. Er drängte: Kann man das nicht im Stehen spielen? Das wollte er unbedingt. Damit meinte er den Kontrabass. Allerdings ist dies ja ein Instrument, das normalerweise die Größe eines
Erwachsenen hat“, schildert Katharina Tarján als Mutter von Leonard Stanoschefsky das damalige Problem.
Bekannte Musiker-Familie
Sie ist in der Region durch
die „Kantorei Wandlitz“ sowie den „Wandlitzer Kinderchor“ und den Jugendchor „Vox
Nova“ bekannt. Die Kantorei wurde von ihr 2009 gegründet. Die 45 Aktiven singen meist ohne Instrumentenbegleitung. Sie haben sich auf Kompositionen von der Renaissance bis heute konzentriert. Sie sind von vielen Festival-Auftritten weit über Brandenburg hinaus bekannt.
Vater Detlef Stanoschefsky ist ebenfalls als Musiker bekannt. Er leitet den Berliner Jazzchor „Fleeting Glance“.
Damit ist nachvollziehbar, dass der kleine Leonard einiges an musikalischen Genen mitbekommen hat.
Impulse aus den USA
Eine „neue Mode“, die damals gerade in den USA entstand, befreite die Familie aus ihrem Dilemma: „Dort kamen plötzlich Kinderinstrumente auf den Markt. Dies waren Miniaturausführungen in einem exakten Maßstab. Beim Kontrabass war die kleinste Ausführung ein 1/32-Kinderbass. Für Leonard passte damals die Version, die bereits doppelt so groß war“, erinnern sich die
Eltern weiter.
Damit fing das Vorschulkind mit kaum für möglich gehaltener Energie und Begeisterung an, den Bogen zu führen. „Gleichzeitig sang er bei uns in der Kantorei im Kinderchor“, beschreibt die Mutter die
Anfänge weiter. „Mit fünf
Jahren hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt.“
Auf Anhieb an Eliteschule
Den Weg als Musiktalent ging Leonard Stanoschefsky mit viel Freude konsequent weiter. Neben Kontrabass lernte er
zusätzlich Klavier. Dies kam ihm beim Wechsel ans Bach-Gymnasium in Berlin zugute: „Hier ist Klavier Pflichtfach“, erläutert er.
„Ich konnte gleich nach der Grundschule dorthin wechseln. Die Aufnahmeprüfung habe ich im ersten Anlauf
bestanden“, strahlt der Wandlitzer noch heute.
Dies ist durchaus nachvollziehbar, denn das „Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach Berlin“ in Mitte gilt als international anerkannte Institution für Musiker-Talente! Dort ist der Wandlitzer begeisterter Schüler von Prof. Stephan
Petzold, der Solokontrabassist im Konzerthausorchester ist.
Deutschlandweit spitze
Hier fand er im Klassenkameraden Nassim Matar einen Gleichgesinnten mit ähnlich hoher Begabung. „Sein Hauptfach ist Trompete. Wenn
wir als Duo auftreten, begleitet er mich am Klavier“, berichtet Leonard Stanoschefsky. Ein Duo, das begeistert. So gelang es den damals erst 13-Jährigen, bei „Jugend musiziert“ zu brillieren. Sie kamen über die Stufen Regional- und Landeswettbewerb schließlich in die bundesweite Wertung. Hier erhielten beide die maximal mögliche Höchstpunktzahl von 25 und damit einen aufsehenerregenden ersten Platz.
Instrument nach Wunsch
Dies wiederum bewirkte, dass die „Deutsche Stiftung Musikleben“ auf das Ausnahmetalent am Kontrabass aufmerksam wurde. Sie hat sich der „bundesweiten Förderung des musikalischen Spitzennachwuchses“ verschrieben. Schirmherr ist
der Bundespräsident. Hier durfte sich Leonard Stanoschefsky ein wertvolles Leihinstrument heraussuchen.
Romantik und HipHop
Der mittlerweile 15-Jährige wirkt im Gespräch so strukturiert wie ein Erwachsener. Er berichtet gerne, dass sich seine Vorlieben vom Barock bis zur modernen Musik
erstrecken. „Am liebsten
tauche ich in die Romantik ein“, gesteht er.
Sicher inspiriert von Vater Detlef Stanoschefsky gilt
eine weitere Leidenschaft dem Jazz.
Etwas überraschend ist
allerdings, dass er sich von aktuellen Strömungen wie HipHop, Blues und gängiger Pop-Musik angetan zeigt. „Nur mit Rockmusik kann ich weniger anfangen.“
Berufsträume
Momentan ist er unter anderem in dem Bundesauswahlorchester „Deutsche Streicherphilharmonie“, kurz „DSP“, zu erleben. „Ich spiele sehr gerne im Orchester mit anderen. Allerdings
würde mich als Beruf eine Solokarriere ebenfalls sehr
reizen. Dies ist bei meinem Instrument aber schwer“, sinniert Leonard Stanoschefsky. Bis dahin tritt er in Wandlitz gerne mal gemeinsam auf, so als Familienensemble mit den Eltern
sowie mit Bruder Dorian
Stanoschefsky. Der 17-Jährige hat nicht die musikalischen Karrierepläne wie sein Bruder, ist aber firm am Klavier, singt und komponiert.