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Tassen, Vasen und Teekännchen als Unikate: Schönheiten aus Schönerlinde erobern die Region

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Porzellan-Künstler
Frank Ludwig
Telefon:0 30/93 93 67 93
Website:www.pmfl.de
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Kunst für den Alltag

Stand: Mai 2024

In einem idyllischen Vierseitenhof in Schönerlinde „wohnt“ eine echte Diva, die ihren hellen, sanften Glanz weit über Wandlitz hinaus verbreitet. Dabei besticht sie mit Anmut sowie klaren und funktionalen Formen.

Künstler Frank Ludwig hat sich dieser natürlichen Schönheit angenommen. Geschickt und mit viel Feingefühl entstehen bei ihm Tassen, Becher, Vasen oder Teekännchen, die eindeutig seine Handschrift tragen.
„Meine kreativen Anfänge hatte ich mit Keramik und Steingut, entdeckte aber bald meine Leidenschaft zum Porzellan und erkannte schnell, dass es aufgrund seiner Verarbeitung und Eigenschaften die ‚Diva‘ unter den Werkstoffen ist“, beschreibt er liebevoll sein heutiges Arbeitsmaterial, das durch seine weiße Farbe sowie die durchscheinende und hochfeine Struktur besticht.

Studierter Formgestalter
Frank Ludwig stammt ursprünglich aus Leipzig. Schon in der Schule konnte er gut zeichnen. Er bekam die Möglichkeit, ab 1978 an der „Hochschule für Grafik und Buchkunst“ das Vorstudium Malerei und Grafik zu belegen. Dort merkte er bald, dass er, neben dem Zeichnen selbst, gern mit Händen formen und gestalten wollte. Nach der Armeezeit und dem nachgeholten Abitur bestand er die Eignungsprüfung an der „Kunsthochschule Berlin-Weißensee“. Es folgten Praktikas im „Steingutwerk Elsterwerda“, in der „Porzellan-Manufaktur Meissen“ und bei „Kahla Porzellan“. Anschließend studierte er von 1988 bis 1993 Produkt-Design.

Eigene Werkstatt
Nach dem Studium arbeitete er für bekannte Marken wie „Hutschenreuther“, „Jenaer Glas“ oder „Graf von Henneberg“ als freier Designer und eröffnete 1996 seine erste Werkstatt im Prenzlauer Berg in Berlin, die er 2005 in die alte Lederfabrik nach Berlin-Französisch Buchholz verlegte.
Während seines künstlerischen Schaffens entdeckte er seine Liebe zum Bauhausstil, der seine Arbeiten seither beflügelt. „Ich habe mich darauf spezialisiert, aus Porzellan hochwertige Dinge für den gedeckten Tisch herzustellen. So entstehen in Handarbeit Gefäße oder Geschenkartikel. Dabei ist es mir wichtig, die Form auf das Wesentliche zu reduzieren und eine klare Linie zu fahren. Ebenso sollen meine Stücke funktional und alltagstauglich sein. Das bedeutet, dass ein Teekännchen neben seiner optischen Schönheit und Schlichtheit nicht tropfen sollte“, erläutert Frank Ludwig seinen Hintergrund.

Auftrag von Starkünstlerin
Im Herbst 2008 traf er auf die palästinensisch-britische Künstlerin Mona Hatoum. Bei ihr steht der Mensch im Mittelpunkt, ihre Werke sind politisch geprägt, ohne parteiisch zu sein. Zwischen ihr und Frank Ludwig kam es zu einer inspirierenden Zusammenarbeit. Dabei ging es um die Anfertigung der Figurengruppe „Witness“, die Anklang bei Sammlern in der ganzen Welt fand. Um diese herzustellen, bezog er eine Werkstatt in der Schönerlinder Dorfstraße 1.

Die Erfüllung eines Traums
2014 ergab sich die seltene Gelegenheit, ein paar Meter weiter im selben Ort einen Vierseitenhof in der Berliner Allee 30 zu erwerben. Gemeinsam mit Ehefrau Kathrin Ludwig begann der Ausbau, der viel Planung, Fantasie und Energie benötigte. Zusammen setzten sie ihre Vision um, in der alten Scheune eine Porzellanmanufaktur mit Platz für Besucher, Ausstellungen, offene Ateliers, Lesungen oder ausgewählte Konzerte zu schaffen. Die Räume selbst erhielten einen kompletten Umbau mit großen Fenstern, einer Fußbodenheizung und für den ansehnlichen Brennofen gab es ebenfalls genügend Platz.
2020 erkrankte seine Ehefrau Kathrin an Krebs und schaffte den Weg zurück ins Leben nicht mehr. Um Frank Ludwig wurde es etwas ruhiger. Er unterzog sich einer Therapie. Sein künstlerisches Schaffen setzte er aber fort.

Mann der Serien
Alle Gegenstände sind Einzelstücke, die er ebenso in Kleinserien anfertigt und durch handgemalte Dekore veredelt. Viele seiner Tassen und Kannen werden mit runden Henkeln versehen, was mittlerweile sein Markenzeichen ist. Farbliche Akzente werden nur dezent und gezielt aufgetragen, so wie bei seiner Serie „ordinair blue“. Hier hat er das sogenannte Zwiebelmuster neu interpretiert und damit den Gefäßen ein modernes und zeitloses Aussehen verpasst.
„Hin und wieder habe ich ungewöhnliche Anfragen. So bat mich eine Firma, 2 000 Tassen herzustellen, bei denen der gelbe Henkelansatz eine Handvoll Pommes darstellt und der Henkel selbst eine Currywurst imitiert. Das war eine sehr aufwändige Einzelarbeit“, berichtet er schmunzelnd und fügt hinzu: „Ganz ehrlich, ich kann keine Currywurst mehr sehr.“
Bei all seinen Stücken fertigt der Keramik-Designer erstmal eine Skizze, erstellt ein Modell aus Gips und daraus eine Gießform, die er seit neuestem über einen 3-D-Drucker fertigen lassen kann. Anschließend vollendet er seine „Kunstobjekte“ mit viel Fingerspitzengefühl.
Sein ungewöhnliches Talent sorgte für viel Aufmerksamkeit. Im Dezember 2023 wurde er für den „Designpreis Brandenburg“ nominiert.

Tag des offenen Ateliers
Im Mai 2024 nahm er erstmals, mit anderen Künstlern, an den Barnimer „Offenen Ateliers“ teil. Über 200 interessierte Besucher sahen sich in der Werkstatt um, bewunderten seine eleganten, hellen Gefäße, kamen ins Gespräch und genossen die herzliche und einladende Atmosphäre im blühenden Innenhof bei Musik, Kaffee und Kuchen.
Ansonsten genießt der Künstler hier die wunderbare Ruhe, die hin und wieder durch das kraftvolle Kikeriki seines Hahnes „Pavarotti“ unterbrochen wird, der auf dem Hof mit vier Hennen und Hund „Kalle“ lebt. Das ist sicher eine gute Inspiration, um neue Designideen auszubrüten!

Erstellt: 2024