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Schachbrüder kaum zu schlagen: Geschicklichkeit und Ausdauer im Verbund

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Schachspiel-Brüder
Lorenz Beyer, Clemens Beyer
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Foto von Lorenz Beyer und Clemens Beyer, Schachspiel-Brüder, WandlitzFoto von Lorenz Beyer und Clemens Beyer, Schachspiel-Brüder, Wandlitz

Erfolgreich auf dem Brett

Stand: Mai 2023

Bretter, die die Welt bedeuten: Diese Redewendung findet in Wandlitz einen ganz anderen Fokus. Denn hier gibt es zwei Brüder, die zu den erfolgreichsten Schachspielern im Land Brandenburg zählen.

Lorenz Beyer ist gerade mal 16 Jahre alt und errang im letzten Jahr bei den Landesmeisterschaften der „U16“ den ersten Platz. Damit qualifizierte er sich für die Deutschen Meisterschaften. Derzeit besucht er die 10. Klasse des Gymnasiums in Wandlitz.
Bruder Clemens Beyer ist 18 Jahre und ebenfalls mit „Läufer und Springer unterwegs“. Sein Sinn für genau kalkulierte Züge und seine Ausdauer kommen ihm derzeit bei seiner Ausbildung zugute. Er absolviert ein duales Studium beim Finanzamt in Oranienburg und kann dort so manche knifflige Aufgabe mit viel Raffinesse und Geduld lösen.

Papa als Vorbild
Vorbild für die beiden war ihr Papa, der seit seiner Jugend ein leidenschaftlicher Schachspieler war.
Schnell erkannte er das Talent seiner beiden Söhne. Sie schauten ihm häufig über die Schulter, waren sehr interessiert. Bereits mit sechs Jahren lernten sie am heimischen Esstisch erste Schritte auf dem schwarz-weißen Brett und vertieften nach und nach das Spiel. Auf dem Gymnasium in Wandlitz traten die beiden Brüder in die Schul-Schach-Arbeitsgemeinschaft ein. Hier kamen erste Herausforderungen. Es gab neue Gegner, es ging um Sieg oder Niederlage.

Modernes Spiel
Mittlerweile spielen beide bei den „Barnimer Schachfreunden“. Der Verein hat an die 50 Mitglieder und ist überregional engagiert. Spielstätten sind unter anderem in Wandlitz, Bernau und Eberswalde.
Die Brüder werden beim regelmäßigen Üben in Eberswalde von der erfahrenen Spielerin Mandy Barna betreut, die bereits im Kindergarten mit dem Schachspielen anfing.
„Ansonsten üben wir oft von zuhause aus am Computer. Wir verbinden uns per Internet mit anderen Spielern und Lehrmeistern. Als externer Trainer betreut mich Christian Äpfler vom bekannten ‚Thüringer Schachbund‘“, schildert Lorenz Beyer sein regelmäßiges Üben. „Ebenso gehört dazu, sich Spiele im Fernsehen anzusehen. Hier bin ich großer Fan von Magnus Carlsen, einem norwegischen Schachspieler, der 2023 die höchste Wertungszahl weltweit erreichte, oder dem Spitzenspieler Vincent Keymer.“

Siegreich mit Taktik
Diese Leidenschaft zahlt sich aus. So sind die beiden Geschwister bei Vereins- und Landesmeisterschaften erfolgreich und haben eine Menge Pokale erspielt. Ebenso sind sie international im Wettbewerb. Bei den „Czech Open“ in Pardubice 2021 erreichte Lorenz Beyer den 3. Platz. Er ist ein taktischer Spieler und behält den Sieg bis zum Ende im Auge. Bruder Clemens dagegen hat sehr viel Ausdauer, möchte den Gegner langfristig besiegen und erwägt während der Partie ständig unterschiedliche Optionen. „Gut ist es, wenn ich die Partie eröffne. Das bringt mir Vorteile, weil ich den ersten Zug habe“, gibt er einen Tipp.

Auf dem richtigen Weg
Wenn die beiden mal nicht am Brett sitzen, spielt Lorenz Beyer beim örtlichen Fußballverein. „Das macht Spaß und ist eine tolle Abwechslung, obwohl die mich da nicht unbedingt brauchen“, zieht er schmunzelnd Bilanz. Da ist ihm wohl der „Läufer“ auf dem Schachbrett lieber.
Clemens Beyer läuft nun überhaupt weniger. So hat er in kürzester Zeit mit bereits 17 Jahren seinen Führerschein gemacht und fährt den Weg nach Oranienburg mit dem eigenen Auto.
„Allerdings, was bei meiner Fahrprüfung ganz schnell ging, kann beim Schach schon mal sehr lange dauern. Eine Spielpartie bei uns kann an die fünf Stunden oder länger in Anspruch nehmen. Das ist ganz normal“, schildert er seine Ausdauer.
Dann kann man nur hoffen, dass es im Finanzamt Oranienburg bei der Steuerrückzahlung keine so langen „Wartezeiten“ gibt!

Erstellt: 2023