Sportler | |
Robert Zurawski, Katja Zurawski | |
Telefon: | 03 33 97/68 79 50 |
Website: | www.wsv-wandlitz.de |
Ski-Asse üben auf dem Trockenen
Stand: April 2016
Schnee und Berge sind in Wandlitz Mangelware. Dennoch ist die Gemeinde ohne Alpen in kürzester Zeit zu einem Brandenburger Zentrum für Wintersport geworden. Die „Biathinos“ aus Wandlitz und Groß Schönebeck sind so spitze, dass der Landesskiverband aus dem Wintersportzentrum Oberhof einen seiner Spitzentrainer sendet.
In olympiareifer Kürze schafften es der „Wintersportverein Wandlitz“ zusammen mit dem „SV Schorfheide“ die deutschen Kadertrainer auf sich aufmerksam zu machen. Dies ist ein enormer Erfolg für Robert Zurawski, der den für Wandlitz ungewöhnlichen Verein zum Jahreswechsel 2013 mit anderen Interessierten ins Leben gerufen hat.
Spitzen-Manager
Der Vattenfall-Manager ist für sein Unternehmen regelmäßig in fünf Ländern gefragt. So pendelt er zwischen diversen europäischen Hauptstädten. Doch offenbar reicht ihm dieser berufliche Nervenkitzel nicht aus! Das mag damit zusammenhängen, dass der 40-Jährige und seine gleichaltrige Ehefrau Katja Zurawski beide aus der wintersportfreudigen Oberlausitz stammen. Als sie 2007 ins Eigenheim in Wandlitz zogen, vermissten sie Schnee und Berge sehr.
Profi-Training
Zumindest die Kinder sollten das Skifieber vor Ort ausleben können. Dazu fanden sie Möglichkeiten im „SV Schorfheide“, der in Groß Schönebeck beheimatet ist. Allerdings brachte das mit sich, dass die Kleinen regelmäßig dorthin befördert werden mussten. So reifte die Idee, einen eigenen Verein in Wandlitz ins Leben zu rufen. 35 Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren üben dort nun Skifahren und Schießen, um sich für Biathlon fit zu machen. Sie trainieren in zwei Gruppen, je nach Alter. Ilka Ducke aus Basdorf kümmert sich um die Jüngsten. Die Kinder ab der zweiten Klasse haben mit Dirk Bartholome einen Profi-Trainer zur Verfügung, der extra aus Oberhof kommt.
Landesleistungsstützpunkt
Denn wie die großen Erfolge zeigen, sind die Kleinen aus dem norddeutschen Flachland so talentiert, dass der Skiverband aufmerksam wurde. So wurden sie bereits 2014 zum Landesleistungsstützpunkt. Dadurch kommen die angehenden Ski-Asse zu sehr professionellem Training. Doch wie übt man Skifahren ohne Schnee? „Das geht bei uns genauso wie bei den Profis im Sommer, mit speziellen Skirollern“, erklärt Robert Zurawski. „Dazu braucht man lediglich geteerte Flächen. Fahrradwege sind ideal. Es ist erstaunlich, dass unsere Kinder keine Probleme haben, im Winter auf richtige Ski umzusteigen, obwohl der Untergrund dann ein ganz anderer ist“, freut sich Robert Zurawski.
Glänzende Erfolge
Der „WSW“, wie sich der Verein abkürzt, überzeugt regelmäßig mit Spitzenleistungen in verschiedenen Disziplinen. Das zeigten die Landesmeisterschaften im Langlauf in Seiffen 2016 erneut. Unter anderem kamen der erst sechsjährige Lucas Zurawski
und die zwölfjährige Lina Ducke mit dreimal Gold nach Hause. Bei den Schülern konnten Richard Flemmig, Inga Ducke und Lilian Zurawski gleich mehrere Podestplätze belegen. Carola Stuckart und Katja Zurwaski holten für die Erwachsenen Gold und Silber nach Wandlitz. Bei den Landesmeisterschaften Ski Alpin errangen die Wandlitzer im Slalom und Riesenslalom regelmäßig vordere Plätze.
Olympia im Blick?
„Bei der Biathlon Show ‚Shooting Star‘ mit Olympiasieger Fritz Fischer
kamen wir gleich zweimal ins Finale“, zählt Robert Zurawski auf. Mal sehen, wer von den noch kleinen Athleten mal die Nachfolge von Fritz Fischer antritt, der 1992 bei den Olympischen Winterspielen in Albertville mit der „4 mal 7,5 Kilometer-Staffel“ im Biathlon Gold errang. Schließlich kam er ebenfalls aus einer Gegend, wo es mehr Wasser als Berge gibt, nämlich dem niederbayrischen Kelheim, das an der Donau und am Main-Donau-Kanal liegt. Das erinnert sehr an Wandlitz!