Musiker gefragt bei Bands und Orchestern: Trompeter mit großen Stars auf der Bühne
Trompeter | |
Ferry Grott | |
E-Mail: | info@ferrygrott.de |
Website: | www.ferrygrott.de |
Atemberaubende Klänge
Stand: Mai 2024
Eine im wahrsten Sinne atemberaubende Karriere hat ein Ausnahmemusiker hingelegt, dessen klangvolle Töne nun von Wandlitz aus in die Welt gehen.
Mit viel Puste sowie Trompete oder Flügelhorn brachte er bei angesagten Bands wie „Die Zöllner“, „City“ oder „Die Ärzte“ sein Temperament ein und sorgte mit musikalischer Tiefe und Dynamik für einen unvergessenen Sound. Mittlerweile hat er bei über 80 CDs von bekannten Musikern mitgespielt und ist ebenso auf der Bühne zu erleben.
Ferry Grott beweist damit ein gutes Händchen für den richtigen Ton. Dabei sind seine Hände eigentlich zu klein, zumindest fürs Klavier: „Meine Eltern sind beide sehr musikalisch. Mein Vater Georg Grott spielte Geige, Mama Edit Grott war sehr talentiert am Klavier. Diese Gabe wollten sie mir gern vermitteln. Mit acht Jahren fing ich an, Klavier zu lernen. Mein Lehrer war nicht wirklich begeistert. Er meinte, meine Finger wären zu kurz dafür“, erzählt er von den eher ungeschickten Anfängen seines später einzigartigen Musikaufstiegs.
Ungeplant zum Blasinstrument
Wie der Zufall es wollte, probten im Nachbarraum der Musikschule die Bläser und man war der Meinung, dass dieses Instrument besser für ihn geeignet wäre. Mit zehn Jahren wechselte Ferry Grott komplett zur Trompete. Er besuchte von 1972 bis 1980 die Musikschule in Potsdam. Anschließend, mit gerade mal 17 Jahren, studierte er bis 1984 Jazz im Fach Trompete an der „Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin“ bei Joachim Graswurm, der ein bekannter Jazzmusiker war. Ferry Grott spezialisierte sich die ersten sechs Jahre auf den klassischen Bereich, bevor er zu Tanzrhythmen sowie Jazz und Rock wechselte.
Als „Stones“ in der UdSSR
Seit 1986 ist er festes Mitglied der „Modern Soul Band“. Mit dieser Jazzformation ist er bis heute nonstop in der ganzen Welt unterwegs. „Zu DDR-Zeiten waren wir viel in der Sowjetunion auf Tour, was meist zwei bis drei Monate dauerte. Unsere Konzerte waren immer ausverkauft und wir spielten vor Tausenden jubelnden Menschen. Sie empfingen uns wie die ‚Stones‘“, blickt Ferry Grott begeistert zurück.
Angesagte Bands
Diese Euphorie brachte der überaus talentierte Trompeter bei vielen anderen Bands oder Orchestern mit ein. So war er unter anderem bei großartigen Auftritten mit Engerling, Klaus Lenz, City, Silly, Pankow mit Rio Reiser, Günther Fischer sowie bei den „Berliner Symphonikern“ oder der „Komischen Oper Berlin“ live zu hören. Ab 1988 spielte er zudem im Jazzorchester der DDR unter der Leitung von Konrad „Conny“ Bauer.
Eine regelmäßige Zusammenarbeit und persönliche Freundschaft pflegt er mit Angelika Weiz, der Musikikone aus der Soul-, Blues- und Jazzszene. Neben der Produktion von CDs ist er mit ihr bei kleinen Konzerten zu erleben. So kann man ihnen gelegentlich im Schloss Lanke lauschen.
Ärzte ohne Noten?
Seit 1993 arbeitet Ferry Grott zusätzlich als Musikproduzent und hat selbst bei mittlerweile über 60 CD-Produktionen mitgewirkt. „Ich war bei zwei Aufnahmen für ‚Die Ärzte‘ beteiligt. Dies waren 1993 ‚Die Bestie in Menschengestalt‘ und 1995 ‚Planet Punk‘. Allerdings gab es das Problem, dass die nicht nach Noten spielen konnten, was aber für Studioaufnahmen eine Notwendigkeit war. Kurzerhand setzten einige Mitglieder der legendären Rockband ‚Silly‘ den musikalischen Teil mit ihren Instrumenten um, Bläser benötigten sie ebenfalls. Damit halfen wir den ‚Ärzten‘ aus ihrer ‚Notlage‘“, plaudert er aus.
Ein weiterer Star, dem er auf die Beine half und der durch ihn erst bekannt wurde, ist Entertainer und Musiker Bürger Lars Dietrich. Unter der Regie von Ferry Grott erschienen 1994 die Titel „Mädchenmillionär“ und „Was hat man denn vom Leben“.
Eigenes Tonstudio
In seinem eigenen Tonstudio in Wandlitz hat sich der Trompeter auf ganz unterschiedliche Musik spezialisiert. So überrascht Ferry Grott mit einer Bandbreite von Hip-Hop
über Soul bis zu elektronischer Musik wie Techno und legt dazu gelegentlich selbst als DJ in angesagten Clubs auf. Erfolgreich produziert er hier in seinen vier Wänden Hits für bekannte Stars.
So erschien kürzlich eine Weihnachts-CD mit der Sängerin Angelika Weiz und einer Geschichte, erzählt von der Schauspielerin Simone Thomalla, mit der er Mitte der 80er-Jahre liiert war.
Ein weiteres, noch eher unbekanntes Talent ist seine Tochter Stella Tamara Schiller. Die 27-Jährige wohnt in München und hat die Leidenschaft zur Musik von ihrem Vater geerbt. Sie singt und komponiert eigene Stücke. „Wenn meine Tochter mich besucht, machen wir zusammen Musik und nehmen Songs auf. Sie hat eine wahnsinnig starke und einprägende Stimme und ich bin immer wieder fasziniert, welchen Rhythmus sie für sich selbst findet. Dabei bevorzugt sie einen ‚tanzbaren Stil‘“, ist Papa Ferry Grott zu Recht stolz.
Wandlitz als neue Heimat
Der aus Potsdam stammende Musiker lebte über 35 Jahre in Berlin, bevor es ihn vor sechs Jahren nach Wandlitz verschlug. Dort wohnt er
mit Verlagsmitarbeiterin Iris Wassermann und dem kleinen Hund in einem gemütlichen Reihenhaus mit schönem Garten.
„Wir hatten die Großstadt satt. Man kommt nie zur
Ruhe“, spricht der 60-Jährige über die Entscheidung. Was Stille und Natur angeht, hat die Gemeinde eine Menge zu bieten. „Ich liebe die Buchenwälder und natürlich das
viele Wasser. Im Winter gehe ich regelmäßig zum Eisbaden“, erzählt er von seiner Liebe zum „neuen“ Leben.
Er würde gern mehr für die Jugend im Ort tun. So war
seine Idee, sich an einem Jugendclub zu beteiligen, um dort gemeinsam Musik zu machen. Bisher fehlen die Räumlichkeiten dafür.
Eine tolle Idee, die keinen geschlossenen Raum benötigt, ist sein jährliches Weihnachtskonzert. Jeweils am 24.12. um 18 Uhr kann man ihn vor seinem Haus in Basdorf Am Waldesrand live erleben und seinen Klängen auf der Trompete lauschen.